Die magische Pflanze

Der Schwarze Holunder, botanisch auch Sambucus nigra genannt, hat schon bei den Germanen viele mythische Bedeutungen gehabt. Sein Name kommt laut einigen Quellen sogar von Frau Holle, die Babys, welche in einer Wiege aus Holunderholz schlafen, stehlen wollte. In Skandinavien schenkte man früher offenbar jungen Frauen einen Kuchen mit Holunder, um ihnen Fruchtbarkeit zu bringen.

Einige dieser Mythen leben noch heute fort. So zeigte sich der „Geomant“ begeistert von einem Hollerbusch am Gelände der Seestadt in Aspern, dem er „spezifische energetische Eigenschaften“ zuschrieb. Der Strauch solle „im Zuge der Entwicklungsmaßnahmen berücksichtigt werden“, hieß es folgerichtig im Masterplan der Seestadt Aspern. Er wurde aber ohne Beachtung während der Bauarbeiten planiert (siehe ORF Beitrag).

Holunder Zeichnung

Der Schwarze Holunder bringt auch im Marchfeld viel Freude. Zeichnung stammt von Mischa Skorecs

Holunder als Heilpflanze

Die hohe Konzentrationen an Vitamin C und D in den Beeren aber auch die ätherischen Öle in den Blüten sind Eigenschaften der Pflanze. Holundersaft, wie auch Tee aus Rinde gelten als Hausmittel gegen Erkältung, Nieren- und Blasenleiden sowie zur Stärkung von Herz und Kreislauf. Mehr Informationen findet man auf der Seite vom Netdokter.

Als Farbstoff oder Geschmacksverstärker

Die Beeren wurden früher zum Färben von Haaren und Leder eingesetzt. Mit dem Saft färbte man auch Rotwein. Mit dem Sirup aus den Blüten kann ein gespritzter Weißwein fruchtig lieblich aromatisiert werden.

Schwarze Holunder bringt süße Freude

So gibt es im Ögreissler Shop Holler Sirup von verschiedenen Produzenten. Angeboten wird er von Prenner Beerenkultur, Bachfeldhof, Aufstrichzauber und Radls Genussparadies. Den Stadtmauerhonig wird es voraussichtlich ab Ende August auch wieder als Honig mit Holunderblüten geben. Magst du selber lieber einen Sirup aus den Blüten machen, dann findest du mehrere Rezepten online.

Rezept gebackene Holunderblüten

  • Pflücke frische Holunderblüten (achte darauf, dass keine Insekten drin sind)
  • Bereite einen Teig wie für Palatschinken vor
  • Erhitze neutral schmeckendes Öl in einer Pfanne
  • Halte die Blüten am Blütenstiel und tauche die Blüten in den Teig
  • Backe die Blüten im Öl aus
  • Serviere die Blüten mit etwas Staubzucker und eventuelle einigen Erdbeeren. Wer mag genießt sie ebenfalls mit Vanilleeis.

Beim Essen werden nur die gebackenen Blüten gegessen, der Blütenstiel bleibt übrig.

Guten Appetit.