Quitte  = Marmelade

Die Quitten kamen aus dem Kaukasus und die Menschen veredelten sie dort bereits vor 4000 Jahren. Über die Altgriechen und Römer wurden sie ans Mittelmeer gebracht.

Der Name Quitte kommt vom griechischen Wort Kydonischer Äpfel. Dies ist eine Stadt in Kreta (heute Chania). Aus dem griechischen „Melimelon“ (Honig Apfel) wurde bei den Portugiesen Marmelo. Bei einem gängigen Rezept auf der Iberischen Halbinsel wird aus Quitten ein Kompott  zubereitet. Wegen des höheren Gehalts an Pektin in der Frucht selber, wird dieses Kompott beim Austrocknen zu der Urform der Marmelade. Anhand dieser Marmelade aus Marmelos, wurden dann aus anderen Früchten ebenfalls  Marmeladen hergestellt.

In Österreich?

Die gängigen Quittensorten sind nicht für den Rohverzehr geeignet, da sie sehr hart sind und viele Gerbstoffe enthalten. In der Ost-Türkei kann man jedoch auf Sorten treffen, die zum Rohverzehr geeignet sind. Als Lagerobst jedoch und als gut zu lagerndes Kompott waren sie bis zur industriellen Revolution ein wichtiger Vitaminlieferant im Winter in Mitteleuropa. Ihre Beliebtheit ist in den letzten Jahrhunderten stark rückläufig geworden. Daher gibt es hier kaum noch einen kommerziellen Anbau. Die Haupt-Quittenproduktion in Österreich findet in der Steiermark statt. Hauptsächlich wird hier produziert für Marmeladen und Gelees für den Export nach Deutschland. In Klosterneuburg gibt es bei Darbo einen Entsafter, der die Grundlagen für die Gelees herstellt.

Quitte

Tatsächlich kennen jedoch noch viele ältere Generationen die Quitten. Und manche alte Bäume befinden sich in versteckten Gärten. Quitten sind oft sehr hart, wenn sie verarbeitet werden. Abgesehen von der Verarbeitung zu Gelee oder Kompott, verströmt eine reifende Quitte einen unverkennbaren Geruch. So wurde oft ein Teller mit Quitten für den Raumduft verwendet.

Achtung giftig!

Zeichnung Quitte

Die Gefahr lauert in den Samen

Die Samen der Quitten enthalten höhe Konzentrationen an „cyanogene Glykosiden“. Bei der Spaltung der Zuckerketten aus den Kernen in der Verdauung, entsteht die giftige Blausäure. Dieses bindet sich sehr schnell mit dem zentrale Eisenatome im Blut. Dadurch können die roten Blutkörperchen keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Bei höhere Konzentrationen wird so die Atmungskette lahmgelegt (sprich man atmet zwar, der Sauerstoff wird jedoch nicht mehr aufgenommen). Kleinere Konzentrationen kann unsere Leber zum Glück komplett abbauen. Größere Konzentrationen sollten auf jeden Fall vermieden werden.

Die reifen Quittensamen gelten jedoch auch als Heildroge. Ein Schleim kann gegen Hustenreiz gemacht werden. (Achtung die Samen nicht zerkleinern wegen Cyanidgefahr!) Der Saft der Früchte wird verwendet um leichte Entzündungen im Mund und Racheraum zu behandeln.

Quitten im Marchfeld?

Wie kann es anders sein, es gibt es eine wachsende Quittenvielfalt am Bachfeldhof. Wir freuen uns dann auch sehr ab Oktober frische Quitten anbieten zu können. Auch sind wir gespannt was uns Katja alles an verarbeiteten Produkte aus den aromatischen Früchten zaubern wird. Auch du kannst dich bei der Zubereitung von Quittenmus, Quittengelee und Quittenbrot austoben.

Quitten Kompott wird abgefüllt

Das hausgemachte Quittenmus ist Grundlage für viele Rezepte.

Bild: Katja Schweinhammer vom Bachfeldhof

Rezepte:

  • Zuerst die Schale jeder einzelnen Quitte polieren. Damit entfernst du den Flaum auf der Außenseite.
  • Viertel die Frucht und entkerne sie
  • Zusammen mit Zitronensaft und Gewürzen nach Bedarf (z.B. Nelken, Zimt) kochst du sie zu Kompott.
  • Mit einem Pürierstab püriert du das weiche Kompott zu einem feinen Quittenmus

Das Rezept für den Quittenstrudel findest du im Blog. 

Quittenstrudel

Quitten und Quittenprodukte findest du je nach Saison und Verfügbarkeit im Ögreissler Shop.

Hast du auch ein gutes Quitten Rezept?

 

Gerne als Kommentar hinzufügen, wir freuen uns schon drauf!